Bewässerungsentscheidungen im Kartoffelbau per Bodensensor erleichtern

Autoren:
Name Institution e-Mail
Bastian BrandenburgForschungs- und Entwicklungszentrum FH Kiel GmbH bastian.brandenburg@fh-kiel.de

Aktualisiert am: 05.08.2024 06:41
Schwierigkeitsgrad:
einfach
Umsetzungsdauer:
kurz
Reproduzierbarkeit:
international
Technologisierung:
niedrig

Kurzbeschreibung



Kartoffeln sind eine eher beregnungsintensive Kultur. Sandige Böden und wenig Niederschläge in der Wachstumsphase machen auf den meisten Standorten eine Beregnung unabdingbar. Doch wann muss ich meine Kartoffeln beregnen? Welche Fläche sollte ich zuerst beregnen? Hält die neue Fläche das Wasser eher gut oder schlecht? Sensorik kann dabei helfen, die Kontrolle auf ein Minimum zu reduzieren.

Nach der Einrichtung eines Accounts werden in diesem die Anbauten angelegt und die Sensoren hinzugefügt. Anschließend werden die Sensoren auf den angelegten Flächen verteilt. Durch die Position des Sensors erfolgt eine automatische Zuteilung des Sensors zur Fläche. Der Sensor übermittelt nun die Daten an die App. Wassergehalte, Temperatur und Empfehlungen der Beregnung sind von dort an täglich sichtbar.

Mit den Bodensensoren von Agurotech ist es möglich, den Bodenwasserhaushalt der Fläche im Auge zu behalten, ohne ständig zur Fläche fahren zu müssen. Eine Bewässerung kann gezielt nach dem tatsächlichen Wassergehalt erfolgen. Dadurch lassen sich die knappen Wasserrechte besser einteilen.

Bestandteile


  Technik


  • Sensoren
  • Digitales Endgerät

  Anwendung


  • App

 Daten


  • Persönliche Daten
  • Bodendaten

Einordnung


Allgemein

Bundesland:
keine Angabe
Übertragbarkeit:
keine Angabe
Produktionsbereich:
Pflanzliche Erzeugung
Produktionsrichtung:
Freilandgemüse
Arbeitsbereich:
Bewässerung
Verfahrensbereich:
keine Angabe

Umgesetztes Praxisbeispiel:

Testumgebung:
Einsatzhäufigkeit:
Mehrmals
Einsatzumfang:
Mehrere Flächen
Kostenumfang digitaler Technik:
(Die Kosten sind als Richtwerte zu verstehen)
 
- Anschaffungskosten für Einsatzumfang:
- Laufende Kosten im Monat pro Einheit:


Umsetzungsschritte

Einrichtung & Vorbereitung

Einrichtung & Vorbereitung

1

Bestellen der Sensoren

Auf der Seite von Agurotech (https://www.agurotech.com/) können Sie die Sensoren auf Anfrage erwerben. Diese werden Ihnen im Nachgang per Post zugeschickt. Unter "Request quotation" erhalten Sie nach Eingabe ihrer Kontaktdaten ein Angebot und ggf. auch eine Beratung. Wenn Sie nicht wissen, wie viele Sensoren Sie benötigen, klicken Sie einfach auf "I'm not sure how many I need". In der Maske können Sie dann Daten zu ihrem Standort eingeben und eine Empfehlung erhalten.

2

Einrichtung eines Accounts

Zur Datenaufzeichnung und Einsicht benötigen Sie einen Account bei Agurotech. Hierfür laden Sie sich die gleichnamige Smartphone App aus dem App Store oder Google Playstore herunter. In der App klicken Sie auf Konto erstellen. Entweder registrieren Sie sich nun per Google Konto/Apple ID oder per Email-Adresse. Tragen Sie dafür jeweils die geforderten Informationen ein. Sollte die Anmeldung gesperrt sein, wenden Sie sich an Agurotech. Ihr Account wird dann durch die Admins freigeschaltet.

Vorarbeit Notwendig

Laden Sie sich die Smartphone App aus ihrem App Store herunter.

3

Anlegen der Fläche und Verknüpfung mit Sensor

Nun können Sie die Fläche in der App anlegen und den Sensor mit der Fläche verbinden. Auf der Startseite der App sehen Sie nach dem Login verschiedene Infos über ihren Standort und die Sensoren. Unten rechts befindet sich ein Plus Symbol. Hinter dem Symbol verstecken sich drei Optionen. Links können Sie nur den Sensor registrieren (QR Code Scannen), in der Mitte nur die Anbaufläche (Neue Anbaufläche beginnen) und rechts wird beides zusammen erledigt (Sensor installieren). Klicken Sie auf den rechten Button für die Ersteinrichtung von beidem.

4

Anbaufläche einrichten

Als erstes müssen Sie eine Fläche einrichten. Klicken Sie auf "weiter" und unter Schritt 1 auf "Neue Anbaufläche". Navigieren Sie zur Fläche und zeichnen Sie mit dem Finger die Ecken der Fläche ein. Wenn Sie wieder auf den ersten Punkt klicken, können Sie in dem sich öffnenden Fenster einen Namen vergeben. Danach müssen Sie alle Flächenparameter angeben, die Sie kennen. Als Minimum genügt der Bodentyp - mehr Infos bringen aber auch bessere Aussagen des Prognosemodells mit sich. Drücken Sie auf "Speichern". Als nächstes werden Sie nach der Kultur, dem Aussaatdatum und der Art der Aussaat gefragt. Für die Kartoffeln klicken Sie auf die Schaltfläche "Planted on elevated rows or ridges". Die Distanz zur Saatkartoffel messen Sie am Besten mit dem Zollstock nach. Gemessen wird von dem unteren Ende des Sensorkopfes, wo die Stange anfängt. Im nächsten Schritt machen Sie noch Angaben zu ihrem Bewässerungssystem. Speichern Sie abschließend alle Angaben. Danach gelangen Sie wieder zu Schritt 1. Der Anbau wird oben in der Liste angezeigt. Klicken Sie auf "weiter" oder legen Sie weitere Anbauten an.

5

Verknüpfung der Fläche mit einem Sensor

Die angelegten Anbauten müssen nun mit Sensoren verknüpft werden. Im Schritt 2 tauchen alle bereits verknüpften Sensoren in der Liste auf. Weitere Sensoren können mit der Scannen Funktion eingelesen werden. Klicken Sie auf "Sensor scannen". Die Kamera öffnet sich, sodass Sie damit den QR Code oben auf dem Sensor scannen können. Klicken Sie nach dem Scannen auf "weiter".

6

Installation der Sensoren

In Schritt 3 erfolgt die Platzierung des Sensors in der Fläche. Für die Installation in dem Kartoffeldamm ist häufig kein Vorbohren nötig. Besonders bei sandigen Böden lassen sich die Sensoren in den Damm leicht hineindrücken. Alternativ kann ein Bohrer in der Dicke und Länge des Sensors helfen. Beim Bohren ist darauf zu achten, ein gerades Loch zu bohren und dieses nicht unnötig auszuweiten. Der Sensor muss später mit dem Boden ausreichend Kontakt haben. Bei sehr harten Böden kann etwas Wasser helfen, den Sensor leichter in das Loch zu bekommen. Eine Videoanleitung auf Englisch wird in der App angezeigt (Anleitung ansehen). Stecken Sie am Ende eine Markierung, um den Sensor vor der Ernte wiederzufinden und herauszuziehen.

Vorarbeit Notwendig

Besorgen Sie sich ggf. einen Erdbohrer im Baumarkt. Messen Sie vorher an dem Sensor den Durchmesser aus. Alternativ erhalten Sie einen passenden Bohrer bei Agurotech. Besorgen Sie einen Akkuschrauber zum Bohren.

Durchführung

Durchführung

1

Einsicht der Daten

In der App sehen Sie einen Tag später die Daten. Klicken Sie unten in der Leiste auf die Pflanze und wählen Sie einen Anbau aus. Hier werden die Daten des Sensors in der Fläche angezeigt. Der Sensor zeigt die Grunddaten und Sensorinformationen an. Darunter folgen Informationen zum Feuchtigkeitsstatus mit einer Einschätzung der Lage sowie die Grafiken zum volumetrischen Wassergehalt, der elektr. Leitfähigkeit und der Temperatur. Je mehr Infos Sie vorher für die Fläche eingegeben haben, desto besser ist die Prognose und Empfehlung.

2

Bewässerungen registrieren

Wenn Sie oben auf die Leiste "Anbaufläche bearbeiten" klicken, können Sie in der oberen Schaltfläche eine Bewässerung registrieren. Geben Sie das Datum und die Menge an und klicken Sie auf "speichern".

Nachbereitung & Auswertung

Nachbereitung & Auswertung

1

Bewässerung der Fläche nach Bedarf

Auf Basis der Daten der Sensoren können Sie nun die Fläche zielgerichteter bewässern. Je nach Wetterlage und Verdunstung erhalten Sie immer eine Benachrichtigung, wenn eine Bewässerung nötig ist. Die manuelle Kontrolle der Flächen wird dadurch reduziert, was besonders für weit entfernte Flächen interessant ist. Die Verteilung der Beregner und teils knappen Wasserrechte wird effizienter.

Ergebnisbeschreibung

  Allgemeines Potenzial
Verbesserte Rechtssicherheit
Entbürokratisierung
Beitrag zur digitalen Transformation
Vereinfachtes Datenmanagement
weiteres Ergebnis
  Ökonomisches Potenzial
Einsparung Betriebsmittel
Einsparung Arbeitszeit
Planungssicherheit
Mehrertrag
Entscheidungsunterstützung
weiteres Ergebnis
  Ökologisches Potenzial
Ressourceneffizienz
Bodenschonung
Biodiversität
Emissionsminderung
weiteres Ergebnis
  Soziales Potenzial
Attraktivität des Arbeitsplatzes
Arbeitserleichterung
Entwicklung ländlicher Raum
Arbeitssicherheit
Image / Öffentlichkeitsarbeit
weiteres Ergebnis
Externe Dokumente: