Checkliste für die Ertragserfassung im Grünland und Feldfutterbau

Autoren:
Name Institution e-Mail
Maria SchneiderInstitut für Landtechnik und Tierhaltung, LfL Bayern Maria.Schneider@lfl.bayern.de

Aktualisiert am: 20.02.2024 10:06
Schwierigkeitsgrad:
anspruchsvoll
Umsetzungsdauer:
kurz
Reproduzierbarkeit:
national
Technologisierung:
mittel

Kurzbeschreibung



Mit der sensorgestützten Ertragserfassung können die Erträge einfach und schnell erfasst werden. Für eine saubere Ertragserfassung ist die richtige Vorbereitung wichtig. Die Checkliste soll dem Landwirt und Lohnunternehmer einen Überblick geben, auf was vor, während und nach der Ernte besonders geachtet werden muss und wie dies umgesetzt werden kann. Außerdem soll es auch dem Landwirt als Entscheidungshilfe dienen, ob diese Art von Ertragserfassung auf seinem Betrieb umsetzbar ist.

Auf was bei der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung geachtet werden muss, wird kurz und prägnant beschrieben. Dieses Praxisbeispiel soll als Checkliste dienen.

Die Checkliste soll dabei unterstützten eine saubere Ertragserfassung durchzuführen und diese sinnvoll im Betrieb zu integrieren.

Bestandteile


  Technik


  • Sensoren
  • Landmaschine
  • Waage

  Anwendung


  • Software

 Daten


  • Feldgrenze
  • Zugangsdaten
  • Sensordaten

Einordnung


Allgemein

Bundesland:
Bayern
Übertragbarkeit:
keine Angabe
Produktionsbereich:
Pflanzliche Erzeugung
Produktionsrichtung:
Futterbau
Arbeitsbereich:
Ernte
Verfahrensbereich:
keine Angabe

Umgesetztes Praxisbeispiel:

Testumgebung:
Praxiseinsatz
Einsatzhäufigkeit:
Mehrmals
Einsatzumfang:
Mehrere Flächen
Kostenumfang digitaler Technik:
(Die Kosten sind als Richtwerte zu verstehen)
 
- Anschaffungskosten für Einsatzumfang:
10.001 - 50.000 €
- Laufende Kosten im Monat pro Einheit:
0 - 10 €


Umsetzungsschritte

Einrichtung

In der Einrichtung des Praxisbeispiels sollen die Grundlagen für die anschließende Durchführung geschaffen werden. Zum Beispiel die Einrichtung eines Accounts, Installation von Software und Aufbau von Technik.

1

Feldgrenzen an Lohnunternehmer übermitteln

Feldgrenzen aus iBalis (für Bayern) exportieren: Dazu unter https://www.stmelf.bayern.de/ibalis/ mit Benutzername und Passwort anmelden, unter "Betriebsinformationen" auf "Datenexport" und anschließend "Eigene Flächendaten exportieren". Die exportierten Dateien an den Lohnunternehmer übermitteln. Der muss diese in seiner Telemetriesoftware unter dem richtigen Kunden hinterlegen. Somit erkennt der Häcksler automatisch beim ins Feld fahren den richtigen Schlag und speichert die Daten richtig ab.

2

Möglichkeit für Gegenwiegung für die Kalibration der Ertragserfassung am Feldhäcksler bereitstellen

z. B. Fuhrwerkswaage (eigene oder in der Nähe des Betriebs), Abfuhrgespann mit Wiegeeinrichtung, dynamische Achslastwaage, Futtermischwagen mit Wiegevorrichtung

Vorarbeit Notwendig

3

Partneraccount bei Telemetrie Software einrichten (falls vorhanden)

Für den direkten Zugriff auf die Ertragsdaten nach der Ernte

4

Funktionstüchtigkeit Sensoren überprüfen und ggf. Updates durchführen

Vorarbeit Notwendig

ggf. Kontaktaufnahme mit Händler vor Erntesaisonbeginn

Vorbereitung

In der Vorbereitung wird die eingerichtete Technik und/oder Anwendung für die Durchführung des Praxisbeispiels einsatzbereit gemacht. Zum Beispiel das Erstellen/Verschicken einer Applikationskarte und der Import von Feldgrenzen.

1

Feldhäcksler auf Arbeitsbreite und Fruchtart richtig einstellen

Hinterlegung der richtigen Kalibrierkurven und Ausgabe des richtigen Durchschnittsertrages

2

Sensorscheibe auf Verschmutzung überprüfen und ggf. säubern

Durchführung

In der Umsetzung wird das eigentliche Ziel des Praxisbeispiels umgesetzt. Dabei wird die vorbereitete Technik und/oder Anwendung eingesetzt. Zum Beispiel die Auswahl und Weiterverarbeitung ausgewählter Geodaten und die Abarbeitung einer Applikationskarte und gleichzeitige Dokumentation der Maßnahme.

1

Kalibration der Volumenstrommessung durch Gegenwiegung

Das Kalibrieren erfolgt am besten zu Beginn der Ernte und bei Schlagwechsel oder zumindest wenn sich die Gräserzusammensetzung im Grünland stark ändert. Im Häckslerterminal wird der Vorgang per Knopfdruck gestartet, wenn eine neue Fuhre beladen wird. Ist die Fuhre voll, wird der Vorgang beendet. Anschließend wird die Fuhre am Betrieb oder auf der nächst gelegenen Waage gewogen. Dieses Nettogewicht muss der Häckslerfahrer nun im Terminal einspeichern.

2

Regelmäßige Überprüfung ob Daten aufgezeichnet werden

Fehlerbehebung und Vermeidung von Datenverlust

3

Regelmäßige Überprüfung der Sensorscheibe auf Verschmutzung

Die meisten Häckslermodelle geben ein Warnsignal - im Zweifel regelmäßig säubern während der Ernte, vor allem bei hohem Zucker- und Stärkegehalt

4

Silo- bzw. Erntemanagement nach TM-Gehalt und Inhaltsstoffen planen

Ständige Kontrolle des Landwirts von TM-Gehalt und Inhaltsstoffen des Ernteguts und dementsprechend Anpassung des Silo- und Erntemanagements

Vorarbeit Notwendig

Ggf. Vorabsprache mit den Abfahrern wie bei welchem Szenario zu verfahren ist oder Abklären der Reihenfolge der zu erntenden Flächen

5

Richtiges Abspeichern der Daten

Ertragsdaten auf richtige Fläche abspeichern, falls der Häcksler diese nicht automatisch erkennt

Vorarbeit Notwendig

Vorab Schläge des Landwirts einspeichern

Nachbereitung

In der Nachbereitung werden die durchgeführten Schritte kontrolliert um das Ergebnis des Praxisbeispiels sicherzustellen. Zum Beispiel kann dies die Einsicht einer Dokumentationskarte zur Überprüfung von Soll- und Ist-Menge sein.

1

Überprüfen ob Daten in Telemetrie Software übertragen wurden

Vermeidung von Datenverlust, ggf. zur Sicherheit manuellen Ausdruck noch am Häcksler direkt nach der Ernte machen

Vorarbeit Notwendig

Ggf. erforderliche Softwareupdates des Herstellers durchführen

2

Daten von Lohnunternehmer an Landwirt übermitteln

Übertragung von digitalen Dateien zur weiteren Auswertung

Vorarbeit Notwendig

Ggf. Partneraccount über Hersteller Software einrichten (siehe Einrichtung)

Auswertung

In der Auswertung soll das durchgeführte Praxisbeispiel hinsichtlich seines Erfolges untersucht werden. Zum Beispiel der Effizienzvergleich von vernetzten Maschinen/ dokumentierten Maßnahmen.

1

Ertragsdaten in ein FMIS einpflegen

Erhaltene Ertragsdaten in das eigene Farm Management Informationssystem importieren, Daten plausibilisieren und Maßnahmen buchen

Vorarbeit Notwendig

Geeignetes FMIS anschaffen

2

Ertragsdaten auswerten und ggf. Betriebsmanagement optimieren

Anhand der Ertragsdaten das Ertragspotential der eigenen Flächen erkennen und die Dünge- und Pflegemaßnahmen anpassen. Möglichkeit auch auf Fütterungsdaten rückzuschließen

Ergebnisbeschreibung

  Allgemeines Potenzial
Verbesserte Rechtssicherheit
Entbürokratisierung
Beitrag zur digitalen Transformation
Vereinfachtes Datenmanagement
weiteres Ergebnis
  Ökonomisches Potenzial
Einsparung Betriebsmittel
Einsparung Arbeitszeit
Planungssicherheit
Mehrertrag
Entscheidungsunterstützung
weiteres Ergebnis
  Ökologisches Potenzial
Ressourceneffizienz
Bodenschonung
Biodiversität
Emissionsminderung
weiteres Ergebnis
  Soziales Potenzial
Attraktivität des Arbeitsplatzes
Arbeitserleichterung
Entwicklung ländlicher Raum
Arbeitssicherheit
Image / Öffentlichkeitsarbeit
weiteres Ergebnis
Externe Dokumente: