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Vitaler Start ins Leben: MooCall ruft zu zeitiger Geburtshilfe

Autoren:
Name Institution e-Mail
Ruben SothLandwirtschaftskammer Schleswig-Holstein rsoth@lksh.de

Schwierigkeitsgrad:
einfach
Umsetzungsdauer:
kurz
Reproduzierbarkeit:
international
Technologisierung:
niedrig

Kurzbeschreibung



Die Erstversorgung des Kalbs unmittelbar nach der Geburt ist entscheidend, um vor allem die rechtzeitige Aufnahme von ausreichend hochwertigem Kolostrum (Biestmilch) sicherzustellen. Geschieht dies zu spät, sind die Kälber nicht hinlänglich mit Immunglobulinen (Antikörper) geschützt und die Wahrscheinlichkeit einer Infektionskrankheit steigt. Doch wann kalbt die Kuh? Der errechnete Geburtstermin ist nur ein Anhaltspunkt, da Schwankungen um sechs Tage vor und zurück nicht unüblich sind. Arbeitstechnisch ist es unmöglich, innerhalb dieses Zeitraums durchgehend die hochträchtige Kuh zu betreuen. Mit Hilfe des Schwanzsensors Moocall lassen sich Kalbungen vorhersagen, um zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein.

Bei dem Abkalbemelder Moocall handelt es sich um einen Schwanzsensor, der bis zu drei Tage vor dem errechneten Geburtstermin am Muttertier befestigt wird. Durch die integrierte SIM-Karte benötigt der Sensor keine Internetverbindung um Alarmmeldungen zur Geburt, niedriger Akkuleistung oder dem Abrutschen vom Kuhschwanz per SMS an den Landwirt zu senden. Das Kalb ist laut Hersteller etwa eine Stunde nach der zweiten Alarmmeldung geboren. Der implementierte Lagesensor im Moocall erkennt das physiologische Wegheben des Schwanzes zur Geburt und sendet daraufhin bis zu zwei Warnmeldungen. Die Akkulaufzeit reicht für maximal 60 Betriebsstunden, bis der Sensor mit Hilfe eines USB-mini Kabels aufgeladen werden kann.

Der Moocall Abkalbemelder ermöglicht es, zeitgenaue Vorhersagen von Kalbungen direkt auf das Handy oder per E-Mail zu erhalten. Dadurch lassen sich Schwergeburten früher erkennen und die Erstversorgung zeitnaher durchführen. Ein Einsatz ist neben der Stallhaltung auch bei Weidekalbungen denkbar, wo der Aufwand einer visuellen Tierkontrolle besonders hoch ist. Moocall kann auch bei Kälbern aus Embryonentransfer, für die eine hohe züchterische und ökonomische Vorleistung erbracht wurde, hilfreich sein, um sich gegen Gefahren rund um die Geburt abzusichern.

Bestandteile


  Technik


  • Sensoren
  • Digitales Endgerät

  Anwendung


  • Webiste

 Daten


  • Maschinendaten
  • Persönliche Daten

Einordnung


Allgemein

Bundesland:
Schleswig-Holstein
Übertragbarkeit:
keine Angabe
Produktionsbereich:
Tierische Erzeugung
Produktionsrichtung:
Rinderhaltung
Arbeitsbereich:
Kälbermanagement
Verfahrensbereich:
keine Angabe

Umgesetztes Praxisbeispiel:

Testumgebung:
Praxiseinsatz
Einsatzhäufigkeit:
Mehrmals
Einsatzumfang:
Nicht relevant
Kostenumfang digitaler Technik:
(Die Kosten sind als Richtwerte zu verstehen)
 
- Anschaffungskosten für Einsatzumfang:
101 - 1000 €
- Laufende Kosten im Monat pro Einheit:


Umsetzungsschritte

Einrichtung

In der Einrichtung des Praxisbeispiels sollen die Grundlagen für die anschließende Durchführung geschaffen werden. Zum Beispiel die Einrichtung eines Accounts, Installation von Software und Aufbau von Technik.

1

Moocall-Sensor aktivieren

Aktivieren Sie den Moocall-Schwanzsensor unter www.moocall.com/register . Hierfür müssen Sie Ihre Email-Adresse, den MC-Code und die IMEI eingeben. Den MC-Code und die IMEI finden Sie abgedruckt auf dem Lieferkarton des Moocalls über den QR-Codes. Geben Sie außerdem mindestens eine Telefonnummer für die Gerätemeldungen an. Es können im Nachhinein auch über die "Moocall Breedmanager" App weitere Telefonnummern hinzugefügt und inaktiv/aktiv geschaltet werden.

2

Gummipad zuschneiden

Damit der Sensor korrekt am Schwanz sitzt, muss das rote Gummipad zugeschnitten werden. Je nach Dicke des Kuhschwanzes können ein bis zwei Lamellen entfernt werden. Beim Anlegen des Gummipads um den Kuhschwanz sollte das Pad den gesamten Schwanz umhüllen, ohne doppelt gelegt zu werden oder am Sensor zu überlappen.

Vorbereitung

In der Vorbereitung wird die eingerichtete Technik und/oder Anwendung für die Durchführung des Praxisbeispiels einsatzbereit gemacht. Zum Beispiel das Erstellen/Verschicken einer Applikationskarte und der Import von Feldgrenzen.

1

Moocall-Sensor aufladen

Laden Sie den Moocall-Sensor mit dem mitgelieferten USB-mini Ladekabel auf. Hierfür muss das rote Gummipad vom Sensor abgezogen und die Aufladeabdeckung entfernt werden. Das Entfernen der Aufladeabdeckung funktioniert am besten mit einem Schlitz-Schraubendreher.

2

Moocall-Sensor bedienen

Durch das Halten der grauen Taste unter dem Ratschensystem für vier Sekunden wird der Sensor eingeschaltet. Die darüberliegende LED-Anzeige stellt sich nach kurzer Zeit auf ein blaues Blinken alle vier bis fünf Sekunden ein - der Sensor ist aktiv. Halten Sie zum Ausschalten die Taste zehn Sekunden gedrückt.

3

Funktionstest

Testen Sie in der späteren Nutzungsumgebung die Funktion des Sensors, um sicherzustellen, dass die Netzwerkabdeckung über die integrierte SIM-Karte ausreicht. Drücken Sie hierfür zwei Mal hintereinander für eine halbe Sekunde den Startknopf. Ein grünes Blinken der LED-Anzeige symbolisiert den Sensortest. Spätestens nach zehn Minuten sollten Sie eine SMS-Meldung erhalten.

Durchführung

In der Umsetzung wird das eigentliche Ziel des Praxisbeispiels umgesetzt. Dabei wird die vorbereitete Technik und/oder Anwendung eingesetzt. Zum Beispiel die Auswahl und Weiterverarbeitung ausgewählter Geodaten und die Abarbeitung einer Applikationskarte und gleichzeitige Dokumentation der Maßnahme.

1

Moocall-Schwanzsensor anlegen

Legen Sie den Moocall-Schwanzsensor bis zu drei Tage vor dem errechnetem Kalbetermin an. Das Ratschensystem ist zweifach gesichert. Klappen Sie zunächst die graue Abdeckung zurück. Anschließend können Sie den schwarzen Ratschengriff bis zum Klick-Geräusch nach links legen. Daraufhin können Sie die Lasche herausziehen und den Sensor am Schwanz des Muttertiers anlegen. Ziehen Sie den Sensor über den Zahnriemen handfest. Der Sensor sollte sich noch nach rechts und links verdrehen lassen, aber nicht herunterrutschen. Kontrollieren Sie insbesondere beim Erstgebrauch die Sitzfestigkeit innerhalb der nächsten Stunde, um Schwanzabschnürungen und Druckstellen zu vermeiden.

2

Warnmeldungen per SMS

Der Sensor verschickt über die integrierte SIM-Karte Warnmeldungen per SMS, die zusätzlich aber auch in der App "Moocall Breedmanager" eingesehen werden können. Neben den Warnmeldungen zur Kalbung sendet der Moocall-Sensor außerdem Warnmeldungen bei niedrigem Akkuladestand (<15%) und wenn der Sensor vom Schwanz gerutscht ist. Die Warnmeldungen zur Kalbung setzen sich aus einer ersten Meldung (erhöhte Aktivität in der letzten Stunde) und einer zweiten Meldung (erhöhte Aktivität in den letzten zwei Stunden) zusammen.

Nachbereitung

In der Nachbereitung werden die durchgeführten Schritte kontrolliert um das Ergebnis des Praxisbeispiels sicherzustellen. Zum Beispiel kann dies die Einsicht einer Dokumentationskarte zur Überprüfung von Soll- und Ist-Menge sein.

1

Reinigung des Sensors

Um das Verschleppen von Infektionskrankheiten zu vermeiden, sollte der Moocall-Sensor vor jedem Tierwechsel gereinigt werden. Hierfür kann das rote Gummipad vom Moocall-Sensor abgezogen und mit Wasser abgewaschen werden. Der Sensor darf dagegen nicht unter Wasser getaucht werden. Für dessen Reinigung sollte eine Bürste und ein feuchtes Tuch genutzt werden.

Auswertung

In der Auswertung soll das durchgeführte Praxisbeispiel hinsichtlich seines Erfolges untersucht werden. Zum Beispiel der Effizienzvergleich von vernetzten Maschinen/ dokumentierten Maßnahmen.

1

Geburt überwachen -Erstversorgung rechtzeitig durchführen

Die Geburt sollte ungefähr eine Stunde nach der zweiten Alarmmeldung beendet sein. Die genaue Vorhersage ermöglicht es, die Erstversorgung zielgerichtet und rechtzeitig durchzuführen. Darüber hinaus können Sie durch die Ankündigung der Geburt über zwei SMS-Meldungen Schwergeburten im Geburtsverlauf zielgenau überwachen.

Ergebnisbeschreibung

  Allgemeines Potenzial
Verbesserte Rechtssicherheit
Entbürokratisierung
Beitrag zur digitalen Transformation
Vereinfachtes Datenmanagement
weiteres Ergebnis
  Ökonomisches Potenzial
Einsparung Betriebsmittel/ Behandlungskosten
Einsparung Arbeitszeit
Bessere betriebliche Planungssicherheit
Mehrertrag/ höhere Leistung
Entscheidungsunterstützung
weiteres Ergebnis
  Ökologisches Potenzial
Steigerung Ressourceneffizienz
Positive Wirkung auf die Tiergesundheit / das Tierwohl
Emissionsminderung
weiteres Ergebnis
  Soziales Potenzial
Attraktivität des Arbeitsplatzes
Arbeitserleichterung
Beitrag zur Entwicklung des ländlichen Raumes
Verbesserung Arbeitssicherheit
verbessertes Image/Öffentlichkeitsarbeit
weiteres Ergebnis
Externe Dokumente:

Praxistest - Betriebsnetzwerk Bauernblatt
Bauernblatt