Reale Nährstoffgehalte von Gülle mit Harvest Lab 3000 dokumentieren

Autoren:
Name Institution e-Mail
Bastian BrandenburgForschungs- und Entwicklungszentrum FH Kiel GmbH bastian.brandenburg@fh-kiel.de
Beatrice ThömFuE FH Kiel GmbH beatrice.thoem@fh-kiel.de

Aktualisiert am: 02.08.2022 08:04
Schwierigkeitsgrad:
anspruchsvoll
Umsetzungsdauer:
mittel
Reproduzierbarkeit:
international
Technologisierung:
hoch

Kurzbeschreibung



Die Nährstoffe in Wirtschaftsdüngern dokumentieren. Die Wirtschaftsdünger sind aufgrund ihrer Heterogenität schwer zu beproben. Es muss eine Homogenisierung vor ihrer Ausbringung erfolgen und eine Untersuchung der Nährstoffgehalte stattfinden, um effizient im Pflanzenbau mit Wirtschaftsdüngern zu arbeiten. Die Ergebnisse der Laboranalyse sind meistens erst mit Verzug verfügbar und somit ist eine genaue Abschätzung der ausgebrachten Nährstoffe in der Praxis schwierig. Die Orientierung an Richtwerten, die von den Landwirtschaftskammern jährlich ausgegeben werden, sind wirklich nur als Anhaltspunkte anzusehen.

Das Technikverständnis sollte bei den Anwendern gegeben sein. Die Durchführung sollte erst nach einer Einweisung durch den Anbieter erfolgen. Wenn alles richtig eingestellt und kalibriert ist und die Übermittlung der Daten von Maschine zu Maschine funktioniert, erfolgt die Durchführung der Maßnahme ohne zusätzlichen Arbeitsaufwand. Die aufgezeichneten Daten werden an das Operationscenter von John Deere gesendet und können hier weiterverarbeitet oder exportiert werden.

Mit dem Harvest Lab 3000 erhalten Sie eine teilflächenspezifische Dokumentation über die ausgebrachten Nährstoffe in Ihrem Betrieb. Das System zeichnet automatisch während der Ausbringung alle wichtigen Daten auf und speichert diese zur weiteren Verarbeitung. In einigen Bundesländern ist die Düngedokumentation mit NIRS anerkannt.

Bestandteile


  Technik


  • Sensoren
  • Telemetrie
  • GNSS Modul
  • Terminal
  • Digitales Endgerät

  Anwendung


  • Browser
  • Website

 Daten


  • Telemetriedaten
  • Maschinendaten

Einordnung


Allgemein

Bundesland:
Niedersachsen
Übertragbarkeit:
keine Angabe
Produktionsbereich:
Pflanzliche Erzeugung
Produktionsrichtung:
Futterbau
Arbeitsbereich:
Düngung
Verfahrensbereich:
keine Angabe

Umgesetztes Praxisbeispiel:

Testumgebung:
Praxiseinsatz
Einsatzhäufigkeit:
Dauerhaft
Einsatzumfang:
Mehrere Flächen
Kostenumfang digitaler Technik:
(Die Kosten sind als Richtwerte zu verstehen)
 
- Anschaffungskosten für Einsatzumfang:
5001 - 10.000 €
- Laufende Kosten im Monat pro Einheit:


Umsetzungsschritte

Einrichtung

In der Einrichtung des Praxisbeispiels sollen die Grundlagen für die anschließende Durchführung geschaffen werden. Zum Beispiel die Einrichtung eines Accounts, Installation von Software und Aufbau von Technik.

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Einbau des Harvest Lab

Fragen Sie bei Ihrem John Deere Händler nach, falls Sie ein bestehendes Güllefass oder eine Verschlauchung nachrüsten möchten. In diesem Fall erhalten Sie ein Nachrüstsatz mit Skateboard und den benötigten Kabeln, diese baut Ihnen Ihre Werkstatt auch ein. Sollten Sie ein Fass mit NIR-Sensor bestellt haben, erfolgt die Kommunikation normalerweise über den ISOBUS. Bei dem Harvest Lab 3000 benötigen Sie je nach Wirtschaftsdünger eine passende Kalibration. Diese erhalten Sie ebenfalls bei John Deere. In diesem Beispiel wurde eine Verschlauchungsanlage mit einem Harvest Lab 3000 nachgerüstet. Da die Zugmaschine ein Fendt ist, bedarf es in diesem Beispiel noch eines Greenstardisplays zur Steuerung des Sensors und eines MTG zur Übermittlung der Daten an John Deere.

Vorarbeit Notwendig

Kauf der passenden Kalibration für ihren Wirtschaftsdünger

2

Einrichtung des Operationscenter

Richten Sie nach Herstellerangaben das Operationscenter auf Ihrem Computer ein. Nach erfolgreicher Registrierung können Sie Ihre Schlagdaten importieren. Nutzen Sie hierfür die Daten aus dem Sammelantrag oder aus Ihrer Farm Management Software. Im Zweifel fragen Sie Ihren John Deere Händler.

Vorarbeit Notwendig

Wie Sie die Schlaggrenzen aus dem Sammelantrag exportieren, erfahren Sie hier: https://farmwiki.de/Tutorials/Geodaten/Sammelantrag

Vorbereitung

In der Vorbereitung wird die eingerichtete Technik und/oder Anwendung für die Durchführung des Praxisbeispiels einsatzbereit gemacht. Zum Beispiel das Erstellen/Verschicken einer Applikationskarte und der Import von Feldgrenzen.

1

Anbaugerät an Traktor anschließen

Haben Sie das Anbaugerät mit dem Traktor zusammengehängt, verbinden Sie nun den ISOBUS Stecker mit dem Traktor über das mitgelieferte Kabel. Beim Einschalten der Zündung fährt das Display hoch, danach werden die Einstellungen des Harvest Lab geladen. Vergewissern Sie sich, das vor der Ausbringung die richtige Kalibration gewählt wurde. Diese finden Sie unter N-P-K am rechten Bildschirmrand oder in der unteren Hälfte des Hauptbildschirms.

2

Einstellung der Dokumentation

Zur Dokumentation der Nährstoffe muss unter der Einstellung des Green Star Displays unter Dokument eine Liste der zu dokumentierenden Nährstoffe ausgewählt werden. Bei dem verwendeten 2630 Display können nur 4 Parameter gleichzeitig dokumentiert werden, daher empfiehlt sich die Verwendung eines 4640 Displays. Dieses zeichnet alle eingestellten Parameter auf. In diesem Beispiel wurden die Parameter Menge, Trockensubstanz, Stickstoff und Phosphor eingestellt. Achten Sie auf die Reihenfolge der Liste aus Schritt 1 (N-P-K Menü im Harvest Lab) und der eingestellten Reihenfolge der Dokumentation. Diese müssen exakt übereinstimmen ebenso wie die eingegebenen Bezeichnungen der zu dokumentierenden Parameter.

Durchführung

In der Umsetzung wird das eigentliche Ziel des Praxisbeispiels umgesetzt. Dabei wird die vorbereitete Technik und/oder Anwendung eingesetzt. Zum Beispiel die Auswahl und Weiterverarbeitung ausgewählter Geodaten und die Abarbeitung einer Applikationskarte und gleichzeitige Dokumentation der Maßnahme.

1

Ausbringung der flüssigen Wirtschaftsdünger

Haben Sie alle nötigen Einstellungen vorgenommen, beginnen Sie wie gewohnt mit der Ausbringung. Der NIRS-Sensor zeigt während der Fahrt die Nährstoffgehalte auf der Hauptseite des Harvest Lab an. Achten Sie auf die Durchflussmenge, diese muss ggf. am Anfang der Maßnahme einmal kalibriert werden. Entweder vergleichen Sie die Mengen des Durchflussmesser mit der angezeigten Menge im Harvest Lab oder Sie litern die Menge über die Zubringer/Wagenladung aus.

Nachbereitung

In der Nachbereitung werden die durchgeführten Schritte kontrolliert um das Ergebnis des Praxisbeispiels sicherzustellen. Zum Beispiel kann dies die Einsicht einer Dokumentationskarte zur Überprüfung von Soll- und Ist-Menge sein.

1

Schlag wechseln bei Display 2630

Um die Daten später im OPs-Center von John Deere für die Dokumentation zu erfassen, achten Sie auf Folgendes: Sobald Sie auf einem Schlag fertig sind mit der Wirtschaftsdüngerausbringung, müssen Sie den Schlag auf dem Display wechseln. Gehen Sie dazu in das Green Star Menü-> Ressourcen->auf Schlag -> nächsten zu bearbeitenden Schlag auswählen.

Auswertung

In der Auswertung soll das durchgeführte Praxisbeispiel hinsichtlich seines Erfolges untersucht werden. Zum Beispiel der Effizienzvergleich von vernetzten Maschinen/ dokumentierten Maßnahmen.

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Datenaufzeichnung

Die Daten können im OPs-Center in der Schlaganalyse eingesehen werden. Diese werden als Bedeckungskarte farblich visualisiert. Sie können zwischen den aufgezeichneten Nährstoffen wählen. Alternativ stehen die Daten zum Export als PDF oder Shape Datei bereit. Diese können Sie beispielsweise in Ihr Farm Management System übernehmen.

Ergebnisbeschreibung

  Allgemeines Potenzial
Verbesserte Rechtssicherheit
Entbürokratisierung
Beitrag zur digitalen Transformation
Vereinfachtes Datenmanagement
weiteres Ergebnis
  Ökonomisches Potenzial
Einsparung Betriebsmittel
Einsparung Arbeitszeit
Planungssicherheit
Mehrertrag
Entscheidungsunterstützung
weiteres Ergebnis
  Ökologisches Potenzial
Ressourceneffizienz
Bodenschonung
Biodiversität
Emissionsminderung
weiteres Ergebnis
  Soziales Potenzial
Attraktivität des Arbeitsplatzes
Arbeitserleichterung
Entwicklung ländlicher Raum
Arbeitssicherheit
Image / Öffentlichkeitsarbeit
weiteres Ergebnis